Zu Tausenden strömten Fans und Interessierte am 23.10. ins Hallenstadion. Dort machten David Garrett, seine Band und „Die Neue Philharmonie Frankfurt“ Halt auf ihrer „Classic Revolution“-Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Das Hallenstadion war beinahe ausverkauft und noch eine Viertelstunde vor Konzertbeginn standen grosse Besuchertrauben vor allen Eingängen. Vermutlich kamen die BesucherInnen aufgrund ihres festen Sitzplatzes nicht speziell frühzeitig. So wurde das Konzert mit leichter Verspätung gestartet.

David Garrett und seine Crew wissen wie man eine spektakuläre Bühnenshow inszeniert. Bereits sein Erscheinen liess Grosses erwarten. Während Band und Orchester das „Intro“ anstimmten, schwebte David Garrett über den Köpfen des Publikums hinweg der Bühne zu und spielte dabei seinen Part. Schon beim zweiten Stück „Let Me Entertain You“ (Robbie Williams) kam ordentlich Pyrotechnik zum Einsatz, die auch den ganzen restlichen Abend immer wieder für - im wahrsten Sinne des Wortes - heisse Stimmung sorgte. Bei „Baila Me“ betrat zum ersten Mal die Truppe des Deutschen Fernsehballetts die Bühne und verlieh der Show noch zusätzlich Farbe. 

Zwischen den Stücken unterhielt David Garrett sein Publikum aufs Beste mit Anekdoten und Bildern aus seinem Leben und künstlerischen Schaffen. So erzählte er von einem Konzert in Südkorea, bei dem er in seiner Garderobe durch die In-Ears vernommen  habe, dass man das Konzert bereits ohne ihn begonnen hatte. Es seien ihm exakt 32 Sekunden geblieben für die 150m bis zur Bühne, was der Bezeichnung „Schnellster Geiger der Welt“ nochmals eine völlig neue Bedeutung gegeben habe. Die ZuhörerInnen lachten immer wieder herzhaft über solche Erzählungen. Altersmässig war das Publikum breit gefächert. Von Kleinkindern bis zum Rollator war jedes Alter vertreten. Was das Geschlecht betraf, waren die Frauen eindeutig in der Überzahl.

Die Show war gespickt mit überraschenden Bühneneffekten. Dank der Projektion auf grosse LED-Panels konnte man das Geschehen auf der Bühne auch noch aus dem hintersten Winkel mitverfolgen. Eine pompöse Lichtshow verlieh jedem Stück seine eigene Stimmung. Man kam in den Genuss von wiederkehrendem Feuerwerk und mehreren Goldregen, die über dem Publikum nieder gingen. Selbst Garretts Violine sprühte Funken zu „The Well-Dressed Guitar“ (Deep Purple). Das Deutsche Fernsehballett sorgte für eine zusätzliche Dimension und der Entertainer Garrett liess zu Jon Bon Jovis „Living on a Prayer“ effektvoll seine langen Haare wehen und er umflirtete eine Besucherin zu Elton Johns „Your Song“ was das Zeug hielt. Dieser Mann weiss durchaus um seine Wirkung auf die Frauenwelt und setzt sie auch gekonnt ein. Das Publikum war jedenfalls hingerissen.

Klassische All-Time Favorits wie „Lacrimosa Dies Illa“  aus Mozarts Requiem in D Moll oder „O Fortuna“ aus Carl Orffs Carmina Burana begeisterten die Halle ebenso wie „We are the Champions“ (Queen), „Paradise“ (Coldplay), „Wrecking Ball“ (Miley Cyrus) oder Garretts Eigenkomposition „Lost Memory“. Zum Abschluss des Abends gabs ein Medley aus älteren Arrangements, unter anderen „He‘s a Pirate“ (Pirates of the Carribean), „Smooth Criminal“ (Michael Jackson) und „Smells like Teen Spirit“ (Nirvana). Doch damit liess das Publikum David Garrett und seine Musiker noch nicht gehen. Bei tosendem Applaus und entschlossenem Gestampfte kamen alle nochmals zurück auf die Bühne für eine Zugabe. „You are always on my Mind“ von Elvis Presley kam besonders schön zur Geltung, da die ganze Halle von ungezählten Handylampen beleuchtet wurden.

Bilder/Bericht: Stephanie Wittmer