Komplextreeeeeeeeeeeeme (03.10.15)

Eigentlich ist es eine gute Sache, an einem Samstag ein Festival mit mehreren Bands auf die Beine zu stellen. Der „Andrang“ bei Türöffnung um 16.40 war dann aber ganz schön dürftig. Nur etwa 15-20 Leute warteten.

Dies war aber kein Hindernis, nicht pünklich um 17 Uhr zu starten. Nihilo aus Bern machten den Anfang und der war gewaltig. Wild und brachial schleuderten sie eine Death Metal-Salve nach dem anderen auf die Anwesenden und gaben sofort den Tarif durch. Eine heftige halbe Stunde, aber die Richtung passte wunderbar.

Kurz vor 6 standen mit Battalion dann Zürcher Lokalmatadoren auf der Bühne. Feiner Thrash Metal mit Bay Area-Einschlag, etwas im Stile der frühen Metallica. Routiniert spielten sie einen abwechslungsreichen Gig, der kaum wünsche offen lies.

Langsam trudelte nun immer mehr Publikum ein, 17 Uhr war wohl doch etwas früh? Doch noch immer ist die Halle halb leer, als Witches aus Frankreich die Bühne entern. Das die Band bereits seit 1986 besteht hört man den Musikern rund um Frontfrau Sibylle Colin aber nicht an. Rau, laut und überhaupt nicht staubig, spielen sie ihre ganze Routine aus. Danach sind die Ohren sauber!

Kurz nach 7 stehen die Engländer von Divine Chaos auf der Bühne. Sauber gespielter Thrash Metal, wie es sich vor den Headlinern gehört.

Um 8 Uhr stehen dann die polnischen Vader auf der Bühne, die es auch schon fast ewig gibt. Mit Songs aus den frühen 80er-Jahren  und einer gehörigen Portion Melodie spielen sie nun vor einem schon recht kompletten Publikum. Sauber, routiniert, gut. Punkt.

Wer sich auf setlist.fm einmal anschaut, was Venom Inc. an diesem Abend spielt, der wird um ein Schmunzeln nicht drumherumkommen. Alles nur Venom covers steht dort. Haha, denn auf der Bühne stehen jene Musiker, welche die erfolgreichste Phase von Venom repräsentieren.  Auch spielen sie weit mehr als die genannten 5 Songs, aber alles Klassiker. Und wer die Augen schliesst, würde niemals denken, dass gestandene Ü50-Musiker auf der Bühne stehen. Venom Inc. machen keine Gefangenen, lassen keinen Klassiker aus und legen eine Spielfreude an den Tag, dass die Augen leuchten.

Auch wenn mit geschätzten 250 Besuchern nicht wirklich viele Leute den Weg ins Komplex gefunden haben, so wurden sie doch Zeuge eines Anlasses, der, wunderbar perfekt organisiert, einfach seine Berechtigung hat. Es ist kein Gedränge, die Musik hervorragend und man fühlt sich wohl unter Freunden.

Im folgenden eine kleine Auswahl an Bildern, für all diejenigen, gucken wollen, ob sie etwas verpasst haben. JA! Selber schuld.

Text & Pics: Martin Rahn