An diesem schönen Sonntagabend lockt einmal mehr das Blue Balls Festival viele Menschen nach Luzern. Im Konzertsaal des KKL eröffnet Sóley. Die Isländerin ist ein bisschen aufgeregt. Den Fotografen geht es ähnlich – die Musik ist nämlich so zerbrechlich und leise, dass jedes Kameraklicken enorm zu stören scheint. Die Sängerin wird noch von zwei Musikern begleitet, spielt aber auch selber Gitarre und setzt sich an den Flügel.

Nicht viel später startet Seinabo Sey im Luzerner Saal. Die Schwedin hat eine beeindruckende Stimme und schon ein paar Erkenntnisse gewonnen in ihrem bald 26-jährigen Leben. Ein Lied hat sie geschrieben um jemandem ihre Liebe zu gestehen. Das nächste Lied hat sie geschrieben, als ihr der Typ sagte, er wolle sie nicht. Heute kommt sie sich deswegen nicht mehr lächerlich vor sondern mutig. Schon früh ist das Publikum bereit, mitzusingen. Das strahlende Lächeln von Seinabo Sey ist der Dank dafür.

James Arthur entert die Bühne mit Sonnenbrille, ist aber gleich von Anfang an voll dabei und in Bewegung. Schon der dritte Song ist „You’re nobody til somebody loves you“, sein zweitgrösster Hit nach „Impossible“, mit dem er damals die Talentshow gewann. Da er nicht genug eigene Songs hat, um eine Headliner-Show zu bestreiten, covert er Justin Bieber und Adele, stimmt bei einem Jam Ed Sheeran’s „Thinking out loud“ an – und beweist immer wieder, was für eine gute Stimme er hat.

Text und Bilder: Leandra Jordi