Sehen – und Hörenswert – Arch Enemy und Supports im Z7

Trotz mitten in der Woche war die Konzertfabrik Z7 in Pratteln gut besucht. Geschätzte 900 Metalheads waren beim Hauptakt vor der Bühne. Bis jedoch Arch Enemy auf die Bühne kam, wurden die Fans mit zwei Supportacts beglückt. Mit jeweils zwei 30 Minuten-Sets konnten sich die beiden deutschen Bands And Then She Came und Asenblut von Ihrer besten Seite zeigen.

Erstere dürften durch die Frontfrau Ji-In Cho, Sängerin von Krypteria, einem breiteren Publikum bekannt sein. Der Stil erinnert im weitesten Sinn an Nu Metal mit Gothic-Einflüssen. Mit dem hübschen Energiebündel Ji-In Cho war die Band sehr präsent auf der Bühne und heizte aufgrund der Resonanz gut ein.

Asenblut sah ich das erste Mal und hätte fast noch Ihren Auftritt verpasst („Schande über mich“). Die Göttinger haben sich in der Pagan Metal-Szene bereits einen guten Ruf erspielt und bewegten auch am Mittwoch die ersten Reihen im Z7. Mit Sänger Tetzel von Asenblut hat die Band eine imposante Erscheinung in Ihren Reihen und mit den Kapuzen durch zwei Band-Mitglieder kam ein wenig Mystik dazu, was auch gefiel.

Ein Konzertabend mit über 2.5 Stunden Spielzeit geht in die Beine oder wo auch immer hin. Dies schien den Hardcore-Fans von Arch Enemy egal zu sein und sie feuerten die schwedische Band an als gebe es kein Morgen. Wie in der Vergangenheit erwähnt ist es immer wieder erstaunlich, dass eine so zierliche Person wie die kanadische Sängerin Alissa White-Gluz so growlen (Gutturaler Gesang) kann. Kennt man Sie durch Ihre Zusammenarbeit mit Kamelot, ist es wie als wäre Ihr böser (nicht böse gemeint) Zwilling auf der Bühne. Mit viel Herzblut wirbelte Sie in Ihrem kecken Outfit und blaugefärbten Haaren auf der Bühne. Da konnten die vier männlichen Mitstreiter nur bedingt mithalten. Man muss jedoch eingestehen, dass ich auch Sie selten so präsent auf der Bühne erlebte. Von Gitarrist Michael Amott ist man das Posing gewohnt, aber dass auch Bassist Sharlee D‘Angelo (x-Mal den Bass über dem Kopf) und der zweite Gitarrist Jeff Loomis (Sanctuary, Nevermore) sich so in den Vordergrund spielen und bewegen – Chapeau! Schlagzeuger Daniel Erlandsson sah man während des Konzertes bedingtermassen fast nie, aber mit einem Lächeln (ja, tatsächlich!) und den Drum-Sticks in der Hand begrüsste er unter viel Jubel die Fans zu Beginn der Show. A pro pos Fans, was Die sich immer einfallen lassen. Die Schweizer Fahne mit dem Arch Enemy-Logo in der Mitte sah super aus! Und wenn dann noch die Haare darüber geschwenkt werden – geil! Der Band gefiel es wohl auch so gut, anders wäre es nicht zu erklären um die Flagge auf der Bühne zum Abschied des Konzertes zu präsentieren. Arch Enemy war brachial, laut, sehen – und hörenswert und man darf hoffentlich bald mal ein neues Album in den Händen halten. Schliesslich sind Sie mit „War Eternal“ seit zwei Jahren auf Tour.

Setliste Arch Enemy (Z7, 21.09.16)

Yesterday Is Dead and Gone, Burning Angel, War Eternal, Ravenous, Stolen Life, My Apocalypse, You Will Know My Name, Bloodstained Cross, Under Black Flags We March, As the Pages Burn, Dead Eyes See No Future, Avalanche, No Gods, No Masters, Dead Bury Their Dead, We Will Rise

Bonus: Blood on Your Hands, Snow Bound, Nemesis, Fields of Desolation

(Outro) Enter the Machine

Photos/Info: Daniel Strub