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Interview mit Ben Savage von Whitechapel

Um zu erfahren, was momentan so bei Whitechapel läuft, durften wir es uns mit Ben Savage (Lead-Gitarre) in ihrem Tourbus bequem machen und ein bisschen plaudern.

Es ist schön euch wieder auf einer schweizer Bühne spielen zu sehen! Wie fühlt es sich an zurück in der Schweiz zu sein?
Ben: Ja es fühlt sich gut an. Das letzte Mal als wir hier waren, haben wir soweit ich mich erinnern kann in einer viel kleineren Location gespielt. Ich glaube das war in Zürich vor ca. 6 Jahren irgendwo am Wasser.
Florence: Doch schon 6 Jahre? Ich glaube aber euch bereits vorher wieder einmal gesehen zu haben.
Ben: Ja oder doch nur 3 Jahre? Es kommt mir alles so schwammig vor (lacht).
Florence: Okay belassen wir es dabei (lacht). (Es war übrigens erst letztes Jahr im April auf der Tour des Impericon Festivals im Komplex Zürich)

Was hast du für einen Eindruck von der Schweiz? Gefällt es dir hier Shows zu spielen?
Ben: Ja sehr! Tatsächlich kommt meine Grossmutter aus der Schweiz.
Florence/ Fiona: Ach was wirklich?
Ben: Ja. Ich glaube deshalb fühle ich mich etwas verbunden mit der Schweiz. Auch die letzte Show habe ich gut in Erinnerung! Es war wahrscheinlich doch nicht so lange her (lacht).
Florence: Ich glaube am Greenfield Festival habt ihr noch nie gespielt. Wäre das nicht mal was?
Fiona: Ihr wärt umgeben von Bergen und einer wunderschönen Aussicht!
Ben: Oh nein, von dem habe ich noch nie gehört! Wir haben aber mal in Tschechien auf einem Festival in den Bergen gespielt. War glaub irgendein Metalfestival.
Florence: Das klingt auch nicht schlecht!

Wie ist eigentlicht so das Leben auf Tour? Vermisst du irgendwas besonders, abgesehen von Familie und Freunden?
Ben: Ja Freunde und Familie natürlich. Uhm, weiss nicht.
Florence: Vielleicht irgendeine Beschäftigung?
Ben: Ja vielleicht mal einen Tag frei haben und sich eine Pause von den Shows gönnen. Auf dieser Tour haben wir eben keinen einzigen Tag frei - diese Tour besteht rein aus ‘show, show, show, show, show’. (Ich habe später nachgezählt und es sind genau 24 Tage am Stück - Respekt!)
Vielleicht einfach etwas Normalität wäre schön. Wir sind auf dieser Tour auch mit zwei andern Bands im Tourbus, wie ihr seht also ziemlich eng. Die Privatsphäre kommt da halt auch etwas kurz. Hinzukommt, dass uns letzte Woche sogar eine Grippe erwischt hat. Viele wurden krank.
Fiona: Ja davon haben wir bereits von Obey the Brave gehört! Schlimm!
Ben: Ich hab’s zum Glück bis jetzt noch nicht bekommen. (Er erzählte noch genauere Details (!) zur Krankheit, diese ersparen wir euch aber.)
Florence: Ich hoffe wir werden zuhause dann nicht plötzlich krank (lacht).  
Ben: Ich glaube alles wurde gebleached und desinfisziert. Ihr müsst also keine Angst haben (lacht).
Fiona: Okay wir sind sicher! (lacht)

Ich habe etwas in euer neustes Werk “Mark of the Blade” hineingehört. Was mich ziemlich (positiv) überraschte, war die Tatsache Phil clean singen zu hören (beim Song “Bring Me Home”). Ich mag seine Stimme sehr und ich denke es gibt einen schönen Tempowechsel. Wie kam es dazu, dass Phil anfing clean zu singen?
Ben: Phil und ich waren früher mal zusammen in einer Band - vielleicht so vor 10 Jahren. Und ja, dort in dieser Band hat er eben etwas gesungen, also wusste ich, dass Phil singen konnte. Wir hatten bis zu diesem Zeitpunkt einfach für ihn noch nicht das Material geschrieben. Da ist mir einfach Mal dieser Anfangsriff in den Sinn gekommen. Phil mochte es von Anfang an und hörte es sich immer und immer wieder an. Als ich den Song schrieb, hatte ich immer im Kopf Phil dazu später singen zu hören. Und auch falls es nicht dazu gekommen wäre, hätte der Song totzdem noch einen coolen instrumentellen Part des neuen Albums abgegeben. Also hat der Rest der Band mal den ganzen Song im Studio aufgenommen und Phil schrieb später dazu dann die Vocals. Alles kam wirklich super heraus. Ich war fast schon ein bischen überrascht (lacht). Der Song brauchte viel länger im Studio, da viel mehr auf die kleinen Finessen geachtet werden musste. Die Töne sollten für’s neue Album perfekt sitzen. Ich bin wirklich extrem überrascht, wie gut es herauskam.
Florence: Ja es ist wirklich ganz toll geworden - Gratulation!
Ben: Danke sehr!
Florence: Gibt es denn auch andere Projekte, in denen Phil clean singt oder ist es nur dieses eine Mal?
Ben: Ja eigentlich nur dieses eine Mal.
Florence: Wie schade! Ich mag seine cleane Stimme sehr.
Ben: Ich weiss, ich weiss. Das ist eben das Ding. Wir wollten zuerst einfach mal den Song als Probelauf auf unser neues Album setzten und die Reaktionen der Fans sehen. Und ja, es scheint so die Leute mögen den Song wirklich. Tatsächlich gibt es viel mehr Diskussionen über “Bring Me Home” als über den ganzen Rest des Albums (lacht). Wir werden das in den zukünftigen Alben sicher berücksichtigen.

Gibt es auf dem neuen Album oder generell einen Song, der deinen Favorit verkörpert?
Ben: Ja also eben Bring Me Home finde ich super. Decennium ist auch ein Song, der mir sehr gefällt.
Florence: Dort kommen ja auch wieder die clean Vocals von Phil vor. Mir gefällt dieser Mix von seiner cleanen Stimme und seiner ‘growl’ Stimme auch sehr gut.
Ben: Stimmt, es gibt eine schöne Ballance. Von den andern Alben gefallen mir “Diggs Road”. Der Song ist etwas anders und erzählt eine Geschichte. Trotzdem ist er aber eher ‘heavy’. Er bringt die Message ‘Just do it’ ganz gut rüber. Was mir auch sehr gut gefällt, sind Song an denen alle Bandmitglieder beteiligt sind und wie ihre eigenen Riffs selber schreiben und so langsam ein Song zustande kommt.
Florence: Ach so, ihr schreibt also nicht immer eure Songs zusammen?
Ben: Doch mehr oder weniger schon, aber ich spreche von diesen Songs, bei denen jeder seine eigenen Ideen einbringen kann. Ja diese Songs gefallen mir sehr gut, da jeder einfach seine Riffs und Ideen an den Tisch bringen kann und so gemeinsam ein Song entsteht. Ach und “I, Dementia” gefällt mir auch sehr gut. Wie diese Songs immer entstehen ist für mich immernoch irgendwie ein Rätsel (lacht).
Florence: Ich denke es ist unglaublich schwer, deshalb finde ich es sehr bewundernswert!
Ben: Ja es ist meistens wie ein Experiment. Es sind meisten 98% Transpiration und 2% Inspiration. Und meistens sind dann 99% von den Dingen die ich schreibe schei***.
Florence: Aber eben dieser eine Prozent macht es eben aus! (lacht)
Ben: Genau! (lacht)

Florence: Ja an dieser Stelle möchten wir uns nochmals ganz herzlich dafür bedanken mit dir geplaudert haben zu dürfen!
Fiona: Und wir haben dir auch was kleines als Dankeschön mitgebracht. (Nimmt eine Tafel Schokolade aus der Tasche) Natürlich ist es schweizer Schokolade!
Ben: Wow vielen Dank! Sowas sollte man öfters bekommen (lacht).


Text und Interview: Florence Dreier
& Fiona Vicent

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Interview mit Ben Savage von Whitechapel 18/11/16
 

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