Event Pics - Baden in Blut Metal Festival 2022 – Samstag (23.07.22)

Baden in Blut Metal Festival 2022 – Samstag (23.07.22)

Nachdem am Abend vorher ja einige Gewitter über den Platz gefegt waren, war ich natürlich gespannt, wie sich das Festival-Gelände denn am nächsten Morgen präsentieren würde. Aber es war nichts da, was gefehlt hätte und so konnte ein neuer Metal-Tag starten. Viele der Leute vom Vortag waren natürlich auch wieder auf dem Platz, doch trotzdem war das Publikum anders. Da müssen wohl einige nur Eintages-Tickets gehabt haben.

Kurz vor 12 ging es dann los mit den Mannen von Vanish aus dem Raum Stuttgart. Moderner Metal mit viel Schmackes und jeder Menge Erfahrung wurde dargeboten. Und war der Zuschauer-Aufmarsch am Anfang noch etwas dürftig, füllte sich der Platz im Zuge des Auftrittes doch merklich. Ein sauberer Auftakt.

Den weiten Weg aus Kanada haben Striker für uns gemacht. Die Band aus Edmonton gibt es ähnlich lange wie Vanish und sie kredenzen uns eine Mischung aus Speed und Thrash Metal. Auch die Jungs legen einen blitz-sauberen Auftritt hin, wie eigentlich jeden Band des Tages. Später konnte man die einzelnen Musiker dann auch im Publikum antreffen.

Aus der Ukraine kommen Khors, wie man an der mitgebrachten Fahne unschwer erkennen konnte. «Heidnischer Black Metal», wie es in Wikipedia bezeichnet wird, charakterisiert den Sound der Band recht treffend. Eindeutig Black Metal aber eher gemässigt. Beileibe kein schlechter Auftritt.

Richtig blutig und wild wird es anschliessend bei Carnation. Sänger Simon kommt mit blutrotem Kopf daher und auch das Shirt ist klatschnass-rot. Böser, böser Death Metal ohne Chance auf Gnade und die Anwesenden wollten es so. Und die Band hat nichts falsch gemacht.

Extra aus Griechenland kommen die Suicidal Angels und sie bringen reinen Speed-/Thrash-Metal in bester Slayer Tradition. Ihnen schien es auf dem Platz aber einfach zu kalt zu sein, drehten sie doch einen Ventilator weg. Haha, aber sie sind eben andere Temperaturen gewohnt. Der Auftritt ist energiegeladen und sie verlangen den Fans alles ab.

Mit Long Distance Calling gibt es danach einen gewissen musikalischen Bruch. Post-Rock ohne Gesang mit langen Melodien brauchten eine gewisse Zeit um das Publikum wieder neu zu durchmischen. Während es den einen wohl zu soft war, war es für viele aber ein guter Moment der Erholung und musikalisch durchaus eine spannende Reise. Es muss aber gesagt werden, dass die Band mit zunehmender Dauer des Gigs auch immer härter wurden. Nicht von schlechten Eltern.

Und dann. Necrophobic aus Schweden sind optisch eher Black Metal, dank Corpspaint, gelten aber als Death Metal Band. Und sie sind Klamauk pur. Was die Jungs an Grimassen geschnitten haben, braucht schon einiges an Übung und machte vor allem uns Fotografen tierisch Spass. Da kannst Du den ganzen Auftritt Bilder machen, und sie sind doch immer anders. Ein grossartige Show.

Primordial aus der Nähe von Dublin bringen dann eine weitere Metal Facette auf die Bühne des Baden in Blut. Death, Pagan, Folk ergeben eine sehr interessante und durchaus gefällige Mischung. Zusammen mit einer guten Portion Härte macht es schon Spass, der Band zuzuhören und das Konzert anzuschauen. Die Truppe habe ich hoffentlich nicht zum letzten Mal gesehen.

Und beschlossen wird er Abend von den Schwedischen Melo-Deathern Soilwork, die meist in einem Atemzug mit In Flames und Dark Tranquillity genannte wird. Es ist draussen nun komplett Nacht und so kann, nebst dem immer wieder musikalischen Genuss auch die volle Breitseite von Licht und Effekten aufgefahren werden. Was für ein toller Abschluss für das Baden in Blut 2022.

Text & Bilder: Martin Rahn