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Event Pics - Interview mit Rian Dawson von All Time Low (am Greenfield 2015)

Interview mit Rian Dawson (All Time Low)

 
Vor ihrem Auftritt am dritten Greenfield Tag, trafen wir den Drummer Rian Dawson der US-Band All Time Low zum Interview. Lest hier, was er uns über das Tourleben, die Zusammenarbeit mit Mark Hoppus und seine persönlichen Erlebnisse erzählt hat.


All Time Low wurde 2003 gegründet. Welche Ratschläge würdest du nach über 12 Jahren Bandgeschichte denjenigen jungen Bands geben, die ebenfalls erfolgreich Musik machen wollen?

Wichtig ist vor allem, nicht die Hoffnung zu verlieren. Während den ersten Jahren vor fünf bis fünfzehn Leuten zu spielen ist entmutigend, man muss hoffen, nächstes Mal vor 30 Leuten, dann vor 60 Leuten zu spielen und sich so eine breitere Fanbasis schaffen. Viele Bands heutzutage posten Bilder von grossen Zuschauermengen -wir tun dies auch- man darf aber nicht vergessen, dass die meisten kleineren Bands nur vor 100 Leuten spielen. Was wir anders gemacht haben als einige andere Bands ist, dass wir uns immer noch um die 15 Leute kümmern, die an unseren ersten Konzerten in New Jersey mit dabei waren. Sie kommen auch jetzt noch an unsere Shows, wenn wir vor 10‘000 Menschen auftreten. Du musst dir also eine treue kleine Fanbasis schaffen, auf die du immer zählen kannst.


Seit der Gründung besteht All Time Low aus denselben Mitgliedern und auf Tour seid ihr immer auf engstem Raum zusammen. Geht man sich da nicht auch mal auf die Nerven?

Ehrlich gesagt glaube ich, da wir uns alle schon so lange kennen, zusammen aufgewachsen sind und schon so lange miteinander touren, sind wir auch als Band zusammengewachsen. Wir haben gelernt, uns nicht gegenseitig zu ärgern. Ist jemand von uns schlecht gelaunt, versucht er dies nicht an den anderen Mitgliedern auszulassen. Wir verstehen uns wirklich sehr gut untereinander, wenn wir uns streiten, dann zum Beispiel darüber, welches Set wir spielen sollen oder mit welchem Song wir die Show eröffnen sollen.


Wie würdest du das Tourleben beschreiben?

Es ist ziemlich cool. Wir haben uns daran gewöhnt und wissen, was wir zu tun und zu lassen haben. Wenn wir so viele Festivals besuchen, sind wir vor allem auf die Gastfreundschaft der Organisatoren angewiesen, sie stellen uns das Catering und die Umkleideräume zur Verfügung. Aber wir sorgen uns auch selbst um unser Wohl. Wir haben gerade unsere Future Hearts Tour in den USA beendet und dort hatten wir jeden Tag einige Zelte aufgestellt, in denen wir eine Playstation 4 angeschlossen hatten und riesige Lautsprecher. Wir hatten auch einen Grill mit dabei. Unsere Crew besteht aus unseren besten Freunden. Wir wissen also, wie man sich das Tourleben angenehm gestalten kann und Spass haben kann. Und wir kennen unsere Alkoholgrenze…


Was war das Schlimmste, was euch je auf einer Tour passiert ist?

Als Jack während einer Show im Jahre 2008 einen Stagedive machen wollte, lag er nicht auf dem Rücken, sondern sprang er mit seinem Kopf voran bäuchlings in die Menge und brach sich dabei die Nase. Er landete im Spital. Alex musste ebenfalls hospitalisiert werden, als er sich während eines Konzerts den Kopf an einem Lautsprecher schlug. In South Carolina spielten wir mit A Day To Remember und als ich in die Garderobe wollte, fiel in eine Spalte zwischen Treppe und Garderobe und deshalb habe ich nun dieses Erinnerungsstück (zeigt uns seine mehrere Zentimeter lange Narbe am Bein). Ein Stück Stahl hatte sich in meinen Körper gebohrt. Ausser Zack hatten wir also alle schon einen Unfall auf Tour, der im Spital endete.


Habt ihr etwas von der Schweiz gesehen?

Normalerweise sehen wir nicht viel von der Umgebung, versuchen aber, wenn möglich uns etwas Zeit frei zu nehmen. Vorhin waren wir zum Beispiel kurz am Brienzersee.


Du hast dich also an das Rockstar-Leben gewöhnt. Was aber was als Kind dein Traumberuf?

Ehrlich? Für eine Weile wollte ich Elektrotechniker werden. Tönt nicht nach einem Traumberuf, aber ich mochte es, elektronische Dinge zu reparieren. Ausserdem hatte ich eine Phase, in der ich Polizist werden wollte. Aber eine konkrete Vorstellung von der Zukunft hatte ich nicht. Ich ahnte nicht, dass unsere Band so erfolgreich werden würde. Nach der Highschool dachte ich, ich würde nun studieren gehen und danach arbeiten. Aber dann klappte es mit der Musik und ich habe nie wirklich zurückgeschaut.


Ihr seid schon seit langem Fans von Blink-182. Auf eurem neusten Album Future Hearts singt Mark Hoppus beim Song „Tidal Waves“ mit. Was ist das für ein Gefühl, mit seinen Idolen Musik zu machen?

Es ist unglaublich. Ich habe ein Blink Tattoo, wir starteten mit Blink, Good Charlotte und Green Day Covern. Nun im selben Atemzug mit solchen Grössen genannt zu werden, ist unglaublich. Den Song mit Hoppus aufzunehmen war eigentlich ganz einfach. Wir riefen ihn an, fragten ob er Lust hätte und er sagte „klar“. Wir nahmen „Tidal Waves“ dann in seinem hauseigenen Studio auf, es war eine lockere  Atmosphäre und cool, mit ihm abzuhängen. Wir danken ihm für die Zusammenarbeit und er ist jetzt unser Freund – nie in meinem Leben hätte ich gedacht, so etwas je sagen zu können.


Zum Schluss spielten wir noch eine Runde „would you rather…“ („würdest du lieber…“)

Würdest/hättest du lieber…..

  • …einen Song mit Justin Bieber oder Miley Cyrus aufnehmen?

Ich glaube, lieber mit Miley Cyrus, obwohl ich nichts gegen Justin Bieber habe. Aber ich glaube, sie ist wie eine Wild Card, während Bieber musikalisch eher weniger experimentierfreudig ist.

 

  • dass niemand zu deiner Hochzeit oder zu deiner Beerdigung erscheint?

Beerdigung, denn das würde ich ja eh nicht mehr mitkriegen. Keine Besucher an der eigenen Hochzeit zu haben, wäre doch traurig.

 

  • …lieber in die Vergangenheit zu reisen und deine Vorfahren zu kennenlernen oder in die Zukunft sehen und deine Gross-Grosskinder zu treffen?

Ich würde die Zukunft wählen. Wer weiss, was für komische Dinge meine Vorfahren getan haben…

 

  • …lieber fliegen oder Gedanken lesen können?

Ich glaube, ich würde lieber fliegen können. Gedanken zu lesen würde mich und andere in Schwierigkeiten bringen. Manchmal will ich echt nicht wissen, was die Leute denken. Fliegen zu können wäre aber sicherlich lustig. Beim Pokern aber wäre Gedankenlesen doch ganz nützlich…

 

  • …ohne Erinnerungsvermögen an die vergangene Nacht neben Burger King, der dir versichert „you’ve had it your way“, oder neben Ronald McDonald aufwachen, der dir erzählt, “you were lovin‘ it“?

(lacht) Ohh Gott.. ich habe zwar keine Angst vor Clowns, aber Ronald McDonald finde ich doch ziemlich unheimlich. Also würde lieber neben Burger King aufwachen. Aber Jeff, unser Lichttechniker, besitzt diese Burger King Maske, die viel zu klein für ihn und wirklich furchteinflössend ist. Also nackt neben ihm aufzuwachen wäre auch ziemlich furchtbar.

 

Interview von Fiona Vicent und Florence Dreier

Photo by Adam Elmakias:

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Interview mit Rian Dawson von All Time Low (Greenfield 2015)
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