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Event Pics - Apocalyptica und Support Tracer im Komplex 457 (28.10.2015)

„Trittst im Morgenrot daher, seh‘ ich“ …… Apocalyptica in Zürich

Spielten einen Tag zuvor Slayer und Anthrax im Komplex 457 in Zürich vor ausschliesslich Metalheads, war am Mittwochabend, 27. Oktober 2015, die Reihe an Apocalyptica und Tracer ein sehr breitgefächertes Publikum in Stimmung zu bringen. Das Konzert war zwar nicht ausverkauft wie bei den Thrash Metallern, aber aufgrund der etwa 1500 Fans musste auch die obere Etage der Komplex-Halle geöffnet werden und die Temperatur war „leicht“ angenehmer als tags zuvor.

 

Zu Beginn des Abends spielte die Alternative Rock-Band Tracer aus Down Under ein rund 40-minütiges Set. Mike Brown (Vox und Gitarre), Jett Heysen-Hicks (Bass) und Andre Wise (Drum) wollen nichts wissen von Slow-Nummern oder ja nicht auf die Tränendrüse drücken. Die Jungs geben jeweils Vollgas, so auch in Zürich, und wenn es zu leise wird im Saal will Sänger Brown wissen „Is anybody out there“. Alle drei Band-Mitglieder kommen energisch rüber, selbst Wise am Schlagzeug weiss sich mit seinem Headbanging im Takt gegenüber den Posen seiner Mitstreiter zu bewähren. Und die Posen haben es in sich. Bei Bassist Heysen-Hicks frage ich mich wie er in der tiefen Knieposition die Balance halten kann und gleichzeitig sein Instrument spielt – vermutlich sind die Shows sein Training Raum. Wie es sich für Australier gehört, sind sie Bier nicht abgeneigt und prosten auch mal gerne dem Publikum zu. Die Nähe zu den Fans scheint Ihnen nicht nur auf der Bühne mit Spielen am Bühnenrand wichtig zu sein und so standen Sie nach der Show sehr lange am Merch.

Das Set war mit vier Liedern auf Ihr aktuelles Album Water for Thirsty Dogs (VÖ: 24.07.2015) ausgelegt. Devil Ride und Us Against The World waren in meinen Augen der Höhepunkt der Show und überzeugten mit einer tollen Rhythmik, die zum Mitklatschen und zum Teil Mitsingen einlud („Hollahidi“ *smile*). 2016 im Frühling sind Tracer wieder in der Schweiz, haltet Euch auf dem Laufenden Wo und Wann.

Setlist Tracer (Komplex 457, Zürich):

Too Much, We're Only Animals, Water for Thirsty Dogs, There's a Man, Astronaut Juggernaut, Devil Ride, Us Against The World

 

Ein wenig nach Neun war die Zeit für Apocalyptica angebrochen. Mit Reign of Fear begann der klassische Liederabend mit der Besetzung aus den Herren Eicca Toppinen, Perttu Kivilaakso und Paavo Lötjönen an den Cellos und Mikko Sirén, seines Zeichens Schlagzeuger der Band. Waren die Finnen erstmal als Instrumental-Combo von Metallica-Songs bekannt, haben sie sich im Verlauf Ihrer Karriere zu einer Band mit eigenen Texten gemausert - von instrumental über Lieder mit Gastsänger/innen zum aktuellen Werk und Tour Shadowmaker (VÖ: 17.04.2015). Mit Franky Perez, der Shadowmaker eingesungen hat, haben sie einen grossartigen Sänger in Ihren Reihen, der glücklicherweise auch Zeit hat um mit Apocalyptica auf dieser Tour dabei zu sein. Er ist eine Bereicherung und bringt noch mehr Abwechslung ins Spiel und Auftritt der Herren aus Suomi und er bedankte sich dafür artig nach dem Titelstück des aktuellen Albums.

Apocalyptica konnten nahtlos an die gute Stimmung bei der Tracer-Show anknüpfen und übertrafen sie gar. Öfters, ohne gross zu animieren von Bandseite, wird mitgeklatscht oder die „Horn Hand“ gezeigt. Alles blieb im Rahmen, nicht zu ausgelassenes Verhalten wie bei Slayer einen Tag zuvor, so dass die Klassik-Fans im Publikum nicht brüskiert nach Hause gehen mussten. In dem Zusammenhang fand ich die Aussage eines Metallers mit einem Breitfrosch-Grinsen nach dem Metallica-Cover Seek’N‘Destroy witzig „Ich muss mal nach hinten wo ich mehr Platz habe, da vorne beschweren sich doch tatsächlich Leute, wenn Sie mein Haar beim Headbanging in die Fresse kriegen“.

Der Sound könnte besser gewesen sein, aber nicht so mies abgemischt und laut wie einen Tag zuvor! Was mir wesentlich besser gefiel war die Bühnenbeleuchtung. 6 Ständerleuchten auf der Bühne, Follow Me-Spots, Spots auf der Bühne und ein guter Bühnenhintergrund als Projektionsfläche für Videos und Bildern rundeten das sehr gute Gesamtbild ab. Dazu gehörte es die Kleidung der Akteure und die Bewegungsfreiheit der Künstler miteinzubeziehen. Trotz der Instrumentengrösse wechselten sich die drei Cellisten in der Platzwahl oder hoben Ihre Instrumente über den Kopf wie man es von Gitarristen kennt. Den Vogel schoss Eicca Toppinen ab als er sich bei Harmageddon aus dem Jahre 1996 hinlegte und weiterspielte – „klassische“ Metaller eben.

Eicca Toppinen gehörte am Mittwoch zum Aktivsten, so ist nicht verwunderlich, dass er mit seiner „Drum-Einlage“ oder besser Gespräch mit Schlagzeuger Mikko Sirén bei Seek’N’Destroy, einem durch Mitklatschen und Singen der Fans (Gänsehautgefühl) Höhepunkt der Show, wiederum herausstach. Weitere Hochs des Sets waren Bittersweet mit der orangen Beleuchtung und der Einspielung eines weissen Kreuzes über die Leinwand was für ein tolles Ambiente sorgte und der Schlusspunkt im Zugabe Block als Sänger Perez mit Dead Man's Eyes nochmals glänzen konnte.

Aus Schweizersicht muss man In the Hall of the Mountain King erwähnen. Neben dem Bedanken für die tolle Atmosphäre und einem stehenden Schlagzeuger wurde als Intermezzo die Schweizer Nationalhymne (Swiss Psalm) auf Cello zum Besten gegeben. Im Hintergrund wurde passend das Schweizer Kreuz eingeblendet und ein paar Konzertbesucher sangen kräftig mit. Eine nette Geste fand nicht nur ich. Obwohl Apocalyptica 100 Minuten auf der Bühne standen, kam es einem durch die Abwechslung nicht so vor. Peng – und es war Schluss. So wie dieser Konzertbericht.

Setliste Apocalyptica (Komplex 457, Zürich):

Reign of Fear, Grace, I'm Not Jesus, House of Chains, Not Strong Enough, Master of Puppets (Metallica Cover), Inquisition Symphony (Sepultura Cover), Bittersweet, Harmageddon, Hope Vol. 2, Riot Lights (inkl. Drum Solo), Shadowmaker, Hole in My Soul, Ludwig - Wonderland, Refuse/Resist (Sepultura Cover), Seek’N‘Destroy (Metallica Cover), In the Hall of the Mountain King (Edvard Grieg Cover)/Swiss Psalm („Trittst im Morgenrot daher …“, Musik: Alberich Zwyssig/Text: Leonhard Widmer)

Bonus: I Don't Care, Dead Man's Eyes

 

Fotos und Infos: Daniel Strub

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