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Event Pics - Placebo's Geburtstagsparty mit Support The Joy Formidable in Zürich (16.11.2016)

Feuerwerk an Hits zum 20 Jahre Jubiläum – gelungene Reprise von Placebo

Bevor Placebo die Bühne am Mittwochabend, 16. November 2016, auf Ihrer 20 Years Of Placebo World Tour 2016/2017 im Hallenstadion Zürich stürmten, wurde man mit einer anderen Band eingestimmt. Das Trio The Joy Formidable aus London heizte mit Indie Rock ab 19:45 Uhr ein. Das rund halbstündige Set von Sängerin/Gitarristin Ritzy Brian, Bassist Rhydian Dafydd und Schlagzeuger Matthew Thomas war geprägt von viel Bewegung und gut arrangierten Rocksongs. Der blumig dekorierte Mikroständer versprühte zwar einen Hauch von Alternative, aber dies war nur reine Deko und bezog sich nicht auf die Musik. Was ich zu hören und sehen bekam gefiel und danach erstaunte es mich nicht mehr, dass diese Band bereits für Grössen wie Editors eröffnen konnten. Als Support von Placebo haben Sie nun weitere Türen geöffnet.

Nach einer halbstündigen Umbauphase begann die Geburtstagsparty von Placebo. Nein, so schnell kamen die Jungs nicht auf die Bühne. In einer Videobotschaft huldigten die Briten als erstes dem kürzlich verstorbenen, kanadischen Singer/Songwriter und Poeten Leonard Cohen. Danach wurde wiederum per Video-Leinwand Ihr Hit Every You Every Me (vom Soundtrack „Cruel Intentions“, 1999) mit reichlich Fotos und Video-Sequenzen aus den vergangenen 20 Jahren gezeigt. Die Fans in den ersten Reihen gingen bereits dabei sehr gut mit und registrierten jede Bewegung auf der Bühne mit Wohlwollen über den kommenden Auftritt Ihrer Idole. Nach und nach traf die live-Unterstützung mit den Musikern Matthew „Matt“ Lunn am Schlagzeug, Gitarrist/Bassist/Keyboarder Bill Lloyd, Fiona Brice verantwortlich für Keyboard, Violine und Percussion und  Nick Gavrilovic an der Gitarre, Keyboard und Backing Vocals, ein. Unter viel Applaus folgte mit Stefan Olsdal das erste Bandmitglied. Zu guter Letzt erschien Brian Molko, das zweite Band-Mitglied, natürlich mit viel Geklatsche und Gejohle von Seiten des Publikums. Dieser schnallte sich gleich die E-Gitarre um und intonierte zum Hit, Pure Morning, und eröffnete das Konzert. Die beiden, typisch ganz in schwarz gekleideten, Protagonisten liessen nun ein wahres Feuerwerk an Hits während den nächsten mehr als zwei Stunden auf die rund 5500 Fans niederprasseln. Das Tour-Motte mit der zwanzig jährigen Geschichte der Band war nicht einfach Geplänkel, sondern wurde live als eine Art „Best of Show“ zur Freude der Fans vorgetragen. So wurde auch der Besitzer des Plakats mit der Aufschrift „You Make Me Proud To Be A Nancy Boy“ in der Hand in der ersten Reihe mit dem entsprechenden Lied Nancy Boy bedacht. Trotz erfolgreicher Songs en masse war die Stimmung in der ersten Konzerthälfte vornehmlich in den ersten 20 Reihen und ab und an auf den Rängen ersichtlich, aber noch nicht gänzlich, was die Herren Molko/Olsdal bereits zu diesem Zeitpunkt verdient hätten. Eine Kollegin neben mir sitzend meinte lapidar es sei halt das Schweizer Publikum. Nach der Ansage im Deutsch/English-Mix Brian Molkos „Das ist Eure Geburtstagsparty – Machen wir ein bisschen Spass zusammen – No Spass without dancing …. 2,3,4“ verwandelte sich das Minuten zuvor vornehmlich zurückhaltende Publikum in einen Hexenkessel. Diese Initialzündung erfolgte, neben der Ansage und dem typischen Gesang Molkos, durch den rhythmischen Song For What It’s Worth geprägt durch Olsdals-Bass-Läufe und Lunn’s Drumsticks. Ich hatte das Gefühl als sei eine weitere Stufe im Konzert gezündet worden, denn ab diesem Zeitpunkt wurde mehr geklatscht, mitgesungen und es gab mehrere Standing Ovations, die bis auf den letzten Platz auf den Rängen führten. Die beschriebene gute Stimmung konnten die Briten, über zwei Zugabe Blöcken, bis ans Konzertende mit dem fulminanten Kate Bush-Song Running Up That Hill halten.

Neben den typischen Rockstar-Posen (Bass über den Kopf  bespielen oder mit Fäusten malträtieren durch Stefan Olsdal als Beispiel), dem charakteristisch melancholischen Gesang von Brian Molko sind mir weitere gute Showelemente aufgefallen. Da wären die deutschen Ansagen des Frontmannes, die über ein „Danke“ weit hinausgingen. Speziell in Erinnerung ist mir der Bühnenaufbau geblieben. Neben dem Standard von drei Video-Leinwänden mit Morphen zwischen Live-Einspielungen und Effekten, unzähligen kleinen Lichtern und Follow Me-Spots für die Musiker, fand ich die variabel einsetzbare Bühne grossartig. So wirkte es zum einen bei den Slow-Nummern (Beispiel: 36 Degrees) wie ein Club-Konzert im engsten Rahmen oder kurz darauf wie eine weitoffene (Stadion)-Bühne bei The Bitter End. Ein grosses Lob an den Konstrukteur! Er erreichte diese Vielfalt wohl durch die fünf kleinen, höhenverstellbaren Video-Leinwände über den Köpfen der Musiker – einfach genial, genial einfach.

Die Worte Molko’s „Thank you very much ladies and gentlemen for this marvellous, fantastic time. We’ll come back to Switzerland. We’ll come back and you’ll come back“ vor Infra-Red wurden freudig und lautstark von den Fans aufgenommen. Ein Konzert mit einem permanenten Stimmungs-Steigerungslauf fand seinen Abschluss. Warum sprang jedoch der berüchtigte Funke erst bei Konzerthälfte von der Band aufs ganze Publikum über?!? Gründe gibt es keine.

 

Setliste The Joy Formidable:

The Greatest Light Is the Greatest Shade, Whirring, Cradle, The Last Thing on My Mind, Maw Maw Song

 

Setliste Placebo:

Intro: Every You Every Me (Video)

Pure Morning, Loud Like Love, Jesus’Son, Soulmates, Special Needs, Lazarus, Too Many Friends, Twenty Years, I Know, Devil In The Details, Space Monkey, Exit Wounds, Protect Me From What I Want, Without You I’m Nothing, 36 Degrees, Lady of the Flowers, For What It’s Worth, Slave to the Wage, Special K, Song to Say Goodbye, The Bitter End

Bonus: Teenage Angst, Nancy Boy, Infra-Red

Bonus 2: Running Up That Hill (Cover Kate Bush)

 

Photos und Text: Daniel Strub

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161116 Placebo The Joy Formidable Hallenstadion Zürich
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