Metal Storm over Lucerne IV – ein kurzer Rückblick (04.10.25)

Ein paar Tage ist sie nun her, die vierte Ausgabe des metallischen Sturms über Luzern, wieder am gewohnten Ort im Südpo und wieder mit der reibungslosen Organisation durch Südpol und Metal Storm Concerts. Auch dieses Mal war wieder für die meisten Fans der harten Klänge etwas dabei, von Grindocre (Stillbirth) über Black Metal bis zu Black’n’Death (Belphegor).

Daneben gab es auch wieder den Metal Talk, eine lockere Gesprächsrunde über Metal, Glauben und die Positionen in der Gesellschaft. Dazu konnte Metalstorm Bandmitglieder von Stillbirth (DE), Waldgeflüster (DE) und Belore (FR) gewinnen und es zeigte sich einmal mehr, dass Musiker eigentlich ganz friedliche Gesellen sind, die ihre Musik mit Freude machen, meistens nicht davon leben können und extremen denkweisen im Leben eher kritisch gegenüber stehen.

Nach dem letzten Interview und dem Abbau der Kameras gab es dann auch endlich Zeit, noch zwei der Band mit der Linse einzufangen und die Auftritte zu geniessen. Die erste der Bands, für die ich Zeit fand waren Stillbirth, eine sehr beliebte Truppe die mit Grindcore zwar nicht gerade den Mainstream bedient, deren Shows aber sowas von energiegeladen sind, dass man den Jungs einfach Respekt dafür zollen muss. Nach gut einer Stunde wilden Geknüppels (dies bitte nicht als negativen Ausdruck auffassen! – es war echt geil) waren die Musiker alle fix und fertig. Hut ab und ich warte schon auf den nächsten Auftritt der Band, den ich sehen kann.

Als nächste Band kommen dann die bösen Jungs von Belphegor auf die Bühne, Stilecht natürlich mit Kerzen, allerlei Schädeln und okkulten Dingen. Wie wir es halt lieben! Und die Band ist einmal mehr Garant für einen tollen Auftritt mit düsterer Mucke und einer Faszination, der man sich nur schwer entziehen kann. Einmal mehr hammermässig stark. Und nach dem Konzert hatte ich das Vergnügen, die Truppe ins Hotel zu bringen. Sehr angenehme Fahrgäste.

Danach kam dann mit Phrymerial noch eine weitere Band zu ehren, bevor alles abgebaut wurde und das Südpol wieder zur Ruhe kam. So weit so gut, wäre da nicht ein paar Tage nach dem Anlass noch ein Bericht auf einer Plattform aufgetaucht, dass zwei Dutzend Nazis dort gewesen seien und den Hitlergruss gemacht hätten. Lieber Schreiberling der anderen Seite. Wenn man jeden Menschen mit einer Glatze zum Nazi stempelt und den Metal-Gruss, die bekannte «Pommes-Gabel», mit dem Gruss der extremen Rechten verwechselt, dann sollte man seinen Job an den Nagel hängen. Mir ist keine einzige Person aus dem Umfeld des Konzerts bekannt, die diesen angeblichen Vorfall bestätigen konnte. Hört auf, einen Musikstil politisch in die Pfanne hauen zu müssen, nur weil man ihn nicht mag.

Text, Fotos und Kopfschütteln: Martin Rahn